Die Wachen waren durch nix abzulenken. Strenger Blick nach vorn.

Das ist hier die Frage...

War fix und foxi, als ich das Basislager des Cotopaxi erreichte (Ausgangspunkt war ein Parkplatz auf 4500 m). Auf 4800 m stand ich kurz vor dem Kollaps. Puls auf bestimmt 200. Durchgeschwitzt. Beine zittern. Aber dank Merino und der super coolen Softshelljacke war ich fix wieder trocken und warm. Ganz hartgesottene klettern weiter bis zur Spitze auf 5800 m. Nüscht für mich. Die Typen, die ich da getroffen habe, sahen echt fertig aus. Die gehen gg. Mitternacht los und sind gegen 9-10 wieder zurück im Basislager. Hölle... Runter war ich dann in 10 min. Morgen werde ich einen üblen Muskelkater haben.

auf dem Pferderücken in traditionellem Cowboy-Outfit (Poncho und lustige Leder-Fell-Hosen) erlebt. :-)

Jetzt erst mal Mittagspause: Locro de Papa (Kartoffelsuppe mit Käse und Avocado) und Mini-Empanaditas mit mörderscharfer Salsa. Dazu einen fruchtigen Zimttee namens canalazo.

Saulecker!

Das Luxusleben hat mich wieder: brühend heißes Wasser (musste kaltes dazumischen), Kingsize Bett mit WÄRMFLASCHE, Heizung im Zimmer und Kamin im Aufenthaltsraum. Zum Abendessen gabs ein Steak medium raw in Perfektion. Die Hacienda ist ein Traum. Nur WLAN fehlt - hier gibts aber nicht mal Handyempfang.

Die Fahrt hierher war allerdings ein Abenteuer. Hatte gerade für mich festgestellt, dass die Panamericana ganz gemütlich ist: 3 Spuren pro Richtung, glatte Fahrbahn. Da bogen wir aber leider links ab. Was dann folgte war ne Std. am Türgriff festkrallen, damit man mit dem Kopf nicht gegen das Autodach knallt. Eine Straße war das nicht - eher ein Feldweg mit Feldsteinen gepflastert. Die Königin hätte glatt gek...

Morgen werde ich ein paar Wanderwege in der Umgebung erkunden in der Hoffnung, den Cotopaxi ohne Wolken zu erwischen. Bin auf 3600 m. Da muss ich mich erst mal akklimatisieren (Quito liegt nur auf knapp 3000m).

Gab nicht nur Obst & Gemüse auf dem Markt...

was die Alte da in Quito so den ganzen Tag treibt, hier ein kurzer Tagesablauf:

6:19. Die Kirche nebenan läutet. LAUT! Keine Ahnung warum. Alle Hunde der Umgebung stimmen in ein Jaulkonzert ein. Das hält sich so bis 6:30. Dann setzt Bellen ein. Bin wach!

6:45. Ich stehe langsam auf und mache mich schulfertig.

7:20. Eigentlich soll's Frühstück geben. Tut's aber nicht. Genug Zeit also für morgendliches Panik-Vokabeln-Lernen.

7:31. Jetzt gibt's Frühstück. Meistens gibt's Tee (wie gesagt: Alternative ist Auflöskaffee von Nescafé - stößt mein Magen ab...), Brot, Marmelade, Saft und Obst mit Müsli. Manchmal ein Ei. Also sehr ausgewogen.

8:05. Nu aber los!

8:10. Hab die 4 hakeligen Schlösser endlich auf und stehe auf der Straße.

8:30. Da es bergab geht, schaff ich's pünktlich in die Escuela.

8:33. Aracely ist nun auch da. Wir legen sofort los mit Vokabelabfrage.

11:00. Kurze Pause. Tee und Kekse! Und Plausch über Ecuador mit dem Chef der Schule.

12:30. Pause. Mittag für 2 USD in einem kleinen Lokal und einen wohl verdienten Latte (der erste des Tages, dass ich es überhaupt bis hier geschafft habe) für 2 USD im CoffeeTree.

13:30. Auf in den Endspurt.

15:30. Die Schule ist aus. Der Kopf ist voll. Auf nach Mariscal - dem Viertel mit Cafés und Bars und WLAN!

16:00. Ich sitze in der Sonne und hab Café und/oder Saft bestellt und mache Hausaufgaben und schreibe Blog. Manchmal Skype mit Spät-ins-Bett-Gehern in Berlin.

18:00. Ich mache mich auf den beschwerlichen Heimweg - immer schön bergauf. Unterwegs rumpeln zig Busse vorbei und man droht, in den Abgasen zu ersticken.

18:30. Schnack mit Hipatia auf Spanisch. Danach duschen (hoffentlich wird das Wasser warm...).

19:30. Es gibt Abendessen. Muy rico!

20:30. Manchmal Treffen mit anderen Schülern in einer Bar oder zu einem kulturellen Ereignis. Um die Uhrzeit geht das nur per Taxi... Falls nicht weggehen: Vokabeln lernen.

22:30. Spätestens. Sinke total erschöpft in mein schmales Bett.

Kann einer Unterhaltung folgen und mich sogar daran beteiligen. Kann zwar bisher nur Verben im Präsens konjugieren und bringe einige Präpositionen noch durcheinander aber das macht wohl nichts. Man versteht mich!

Habe mich heute 2 Std mit Aracely über Lieblingsdinge (Film, Musik, Farbe,...) unterhalten. Bin begeistert.

Übrigens kostet Benzin in Ecuador 0,50 Dollar pro Liter. Paradies!

der anderen Art haben meine Mitbewohnerin Alexandra und ich heute im Alarcón-Haushalt betrieben: Drucker installiert mit deutschem Treiber von Canon in spanischem (!!!) Windows 7. Das zickige WLAN kriegen wir auch noch geknackt.